260.000 Wärmepumpen für 2025
Prognose vom Bundesverband Wärmepumpe e.V.
Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) hat seine Prognose für den Wärmepumpenmarkt in Deutschland vorgelegt. Für das Jahr 2025 erwartet der Verband einen Absatz von rund 260.000 Heizungs-Wärmepumpen. Dies wäre eine deutliche Steigerung gegenüber dem Jahr 2024, in dem 193.000 Geräte verkauft wurden.
Allerdings verzeichnete der Markt 2024 einen Rückgang um 46% im Vergleich zum Vorjahr, wo 356.000 Wärmepumpen abgesetzt wurden. Der BWP führt dies auf Verunsicherung bei Verbrauchern zurück, insbesondere durch Diskussionen um die kommunale Wärmeplanung und mangelnde Bekanntheit der Förderprogramme. An der Verfügbarkeit ist es nicht gelegen, die Großhändler und Hersteller haben volle Lager. Die Luft-Wasser-Wärmepumpen dominieren aufgrund der einfachen Aufstellung und günstigen Investitionskosten im Vergleich zu den Grundwasser- und Erdwärmepumpen mit 92% den Markt. Von diesen 178.000 Stück sind 82,5% (147.000 Stück) Monoblockausführungen und 17,5% (31.000 Stück) Splitgeräte.
Absatzrückgang bei Warmwasserwärmepumpen
Auch bei den Warmwasserwärmepumpen gingen die Verkaufszahlen deutlich zurück. Wurden 2023 noch 82.500 Stück installiert, so wurden 2024 nur noch 41.500 Stück montiert. Dies ist ein Rückgang um 50%.

Absatzzahlen für Wärmepumpen in Deutschland 2024 (Quelle: BWP/BDH-Abastzstatistik)
Handlungsfelder und Zukunftsszenarien
Für die Zukunft sieht der BWP folgende Handlungsfelder:
– Verlässlichkeit in der Förderung beibehalten
– Gezielte Impulse beim Strompreis setzen, z.B. durch Senkung der Stromsteuer
– Stabile Rahmenbedingungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der Heizungsförderung (BEG)
Bei günstigen Bedingungen könnte die Wärmepumpe laut BWP bereits 2027 die Marke von 500.000 jährlichen Installationen erreichen. Im weniger optimistischen Szenario dauert dies bis 2030. Dadurch werden die Klimaziele im Gebäudesektor verfehlt. Als Steuerwerkzeug wird der ab 2027 anfangende Europäische Emissionshandel angesehen.
Steuerbare Verbrauchseinrichtungen
Seit 1.1.2024 gibt es neue Regelungen zur Anbindung von Wärmepumpen, Wallboxen, Batteriespeicher und Klimaanlagen als steuerbare Verbrauchseinrichtungen (steuVe) gemäß §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Die neuen Vorschriften, die sowohl Vorteile für Verbraucher als auch notwendige Sicherheiten für Netzbetreiber bieten, sind für Neuanlagen über 4.2 kW elektrischer Leistung im Niederspannungsnetz Pflicht. Bestandsanlagen können freiwillig in die neue Regelung überführt werden, ab 1.1.2029 ist dies für einen Großteil dann Pflicht. Der Netzbetreiber darf den Anschluss von steuVe nicht mehr mit Verweis auf mögliche lokale Überlastung seines Netzes ablehnen oder verzögern. Im Gegenzug darf der Netzbetreiber, wenn eine akute Beschädigung oder Überlastung des Netzes droht, die Belastung des Netzes reduzieren, indem er den Strombezug steuerbarer Verbrauchseinrichtungen temporär „dimmt“. Die Anlagenbetreiber entscheiden sich für ein Entgeltmodell, über das im Gegenzug für die zur Verfügung gestellte Flexibilität eine entsprechende Vergütung gewährt wird. Hier kann er zwischen 3 Module wählen und bekommt somit einen dreistelligen Betrag pro Jahr über den Stromlieferanten gutgeschrieben.
2025 – das Jahr der Wärmepumpe?
Was das Jahr 2025 mit Bezug auf die Wärmepumpen bringen wird, dürfte sich bereits im Frühjahr entscheiden. Nach der Bundestagswahl dürfte sich nach Meinung der Hitzköpfe-Academy eine deutliche Tendenz abzeichnen. Sollte die Konjunktur wieder anlaufen und die Baubranche die dringend benötigten Wohnungen bauen, könnte 2025 das Jahr der Wärmepumpe werden. Weiterhin stehen die Förderungen für die VDI 4645 Schulungen zur Verfügung und werden wieder vermehrt genutzt.
Im industriellen Bereich bei Großwärmepumpen ist der Bedarf riesig. Gerade bei gleichzeitiger Nutzung von Kälte und Wärme und einer vor Ort vorhandenen Wärmequelle ergeben sich sehr kurze Amortisationszeiten.
Der „Leitfaden für Wärmepumpenanlagen“ 2. Auflage, trägt seinen Teil dazu bei, das notwendige Wissen über effiziente Wärmepumpenanlagen zu verbreiten. Die Autoren Lars Keller und Markus Heigele, beide gelernte Heizungsbauer und Dipl. Ing. der Versorgungstechnik, verfügen über jahrelange Praxiserfahrung im Bereich der Planung von Wärmepumpenanlagen. Neben allgemeinen Grundlagen der Wärmepumpentechnik behandeln sie die praxisnahe Planung von Anlagen und Wärmequellen. Ein eigenes Kapitel ist dem effizienten Betrieb von Wärmepumpen gewidmet. Ein praxisnaher und umfassender Leitfaden für Fachplaner, Installateure und alle, die ihr Wissen über die Zukunftstechnologie Wärmepumpe erweitern möchten.