Verbindungstechnik von Schläuchen
Verbindungstechnik bei mobiler Kälte- und Wärmeversorgung
Bei mobilen Mietanwendungen erfolgt der hydraulische Anschluss für Heizung und Kälte meist über flexible Schläuche. Schlauchdurchmesser von DN 25 bis DN 125 sind verfügbar. Eine feste Verrohrung wird selten eingesetzt, falls doch, können folgende Gründe dafürsprechen:
► Sehr lange Mietdauer, sodass sich die Festverrohrung amortisiert
► Hohe Volumenströme, sodass große Rohrdimensionen notwendig sind
► Vertikale Leitungsabschnitte am Gebäude oder vertikale Leitungsabschnitte unter der Decke, da Rohleitung deutlich höhere Eigenstabilität als Schlauch
► Hohe Sicherheitsanforderung betreffend Dichtheit und Druckstufe.
Bei den Schläuchen wird der Einsatz mit verstärkter Seele empfohlen, diese können dann als Saug- und Druckschlauch eingesetzt werden. Bei Schläuchen ohne ausreichende Stabilisierung kann es auf der Saugseite zu einem Zusammenziehen des Schlauches und somit zu einer Störung des Systems kommen. Der Temperaturbereich der Schläuche kann in der Regel von −40 °C bis +120 °C, der Druckbereich bis 10 bar definiert werden, höhere Druckfestigkeit für Sonderanwendungen sind verfügbar. Soll der Einsatz an diesen Betriebsgrenzen erfolgen, wird eine genaue Prüfung aller angedachten Materialien empfohlen. Die Standardschlauchlänge beträgt 10 m, kleiner Schlauchdurchmesser bis DN 65 auch bis 20 m erhältlich. Dank der Schnellkupplungen, Zwischenstücke und Flanschübergänge sind alle Anschlussvarianten und Verteiler-Versionen leicht zu realisieren. Tabelle 1 gibt eine Übersicht zu Biegeradius, Leergewicht und Füllmenge bei unterschiedlichen Durchmessern.
Marktführende Verbindungssysteme
Bei den Verbindungstechniken haben sich drei Systeme durchgesetzt. Untereinander gibt es ausreichend Übergangsstücke, so dass auch unterschiedliche Verbindungssysteme kombiniert werden können. Alle Systeme haben auch Übergänge auf die gängigen Flanschgrößen mit der jeweiligen Druckstufe Pn6, PN10 und PN16. Höhere Druckstufen sind auf Nachfrage verfügbar, aber in den meisten Anwendungen nicht notwendig.
Storz-Kupplungen
Dies ist das Standardsystem bei der Feuerwehr. Die Kupplung besteht aus zwei baugleichen symmetrischen Teilen, d.h. die zu kuppelnde Armaturen können beliebig verwendet werden, Betriebsdruck geht bis 16 bar. Die Größe der Kupplungen wird mit dem Zusatz C, B, A oder über den Abstand der beiden Klauen, auch Knaggen Abstand genannt, definiert. Mittlerweile sind Knaggen Abstände bis zu 250 mm und mit drei Knaggen erhältlich, stehen aber so gut wir gar nicht für Mietanwendungen zur Verfügung. Kupplungen mit gleichem Knaggen Abstand sind untereinander kompatibel. Die Kupplungen werden nach dem Prinzip eines Bajonettverschlusses durch eine 120°-Drehung miteinander verbunden bzw. gelöst. Alle Kupplungen sind mit einer NBR-Dichtung ausgestattet, diese sind regelmäßig zu schmieren oder auszutauschen. Erst unter Druck dichten die Verbindungen vollständig ab, somit kann es beim Füllvorgang noch zu kleinen Undichtigkeiten kommen. Im Schlauch wird eine Tülle gesteckt, diese wird außen am Schlauch mit Schellen fixiert. Als Material wird Aluminium, Messing und VA Stahl verwendet.
Bauerkupplungen mit Schnellverschlusssystem
Bauerkupplungen (Belokkupplungen sind baugleich, nachfolgend wird der Einfachheit halber nur von Bauerkupplungen gesprochen) werden oft in der Landwirtschaft verwendet. Das Bauer-Kupplungssystem ist sehr robust und besitzt ein Schnellverschlusssystem, welches ohne Spezialwerkzeug anzuschließen ist. Anhand einer Lasche, die an der Kupplung angebaut ist, werden die beiden Stücke fixiert und verbunden. Da die Formstücke bis zu 30° abwinkelbar sind, sind diese ideal für unwegsames Gelände und Schrägen können somit problemlos ausgeglichen werden. Als Werkstoff wird verzinkter Stahl eingesetzt, selten VA-Stahl, es gibt immer ein „Männchen“ und ein „Weibchen“, welches zusammenpassen. Je nach Baugröße kann mit Betriebsdrücke von 12 bis 20 bar gearbeitet werden.
Kamlok – asymetrisches Kupplungssystem
Kamlok-Kupplungen sind Schnellkupplungen mit einem asymmetrischen Kupplungssystem, bei dem die Mutter- und Vaterkupplungen durch zwei Hebel verriegelt werden. Das Innengewinde ist mit einer zusätzlichen Flachdichtung (Gewindedichtung) versehen und die Schlauchstutzen sind glatt oder gerillt und mit einem Sicherungsbund für Klemmschaleneinband versehen. Jedes Vater- und Mutterteil steht in vielen unterschiedlichen Anschlussvarianten zur Verfügung: Innengewinde, Außengewinde, Schlauchtülle, Anschweißenden und Flanschanschlüssen sowie Blindkappen und Blindstopfen. Als Material wird Aluminium, Messing und VA-Stahl verwendet. Die Größen sind von DN 20 bis DN 150 verfügbar. Je nach Baugröße kann mit Betriebsdrücke von 11 bis 18 bar gearbeitet werden.
Fazit
Für jede Anwendung gibt es das passende Kupplungssystem. Die auf Vermietung spezialisierten Firmen haben sich meist auf ein System festgelegt, jedoch sind Verbindungs- und Übergangsstücke verfügbar, auch unterschiedliche Systeme untereinander dicht und schnell zu verbinden. Bei Langzeitmiete, langer gerader Rohrleitungsführung oder hohen Ansprüchen an die Isolierung kann anstelle von Schläuchen auch mit Rohren gearbeitet werden. Auch hier stehen ausreichend schnell lösbare Kupplungssysteme zur Verfügung. In allen Fällen ist das System auf die Vorgaben betreffend Druck, Temperatur und Wärme-/Kälteträgerbeschaffenheit auszulegen.