Der Wärmepumpenmarkt in Deutschland
Grundlagen der Wärmepumpentechnik
Der Wärmepumpenmarkt
Die Nachrichten sind voll mit Katastrophenmeldungen, die auf die voranschreitende Klimaerwärmung zurückzuführen sind. Einerseits kostet jede Katastrophe Menschenleben, andererseits verursachen langfristige Klimaveränderungen eine Völkerwanderung – immer zu den Orten, die Wasser, Nahrung, Schutz und Komfort bieten. Dies führt dort oftmals zu großen Ängsten, sozialen Spannungen und Gewalt. Somit trägt der Klimaschutz auch zu einer friedlicheren Welt bei.
Bereits Ende der 1970er Jahre wurde vom Ende von Öl und Gas gesprochen. Nachdem der Prozess nicht so schnell eingetreten ist wie gedacht, schreitet nun die Politik ein und macht Ernst. Im Pariser Klimaschutzabkommen [1] vom Dezember 2015 einigten sich 197 Staaten auf die folgenden wesentlichen drei Punkte:
► Die Staaten setzen sich das globale Ziel, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf „deutlich unter“ zwei Grad Celsius zu begrenzen mit Anstrengungen für eine Beschränkung auf 1,5 Grad Celsius.
► Die Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel soll gestärkt werden und wird neben der Minderung der Treibhausgasemissionen als gleichberechtigtes Ziel etabliert.
► Zudem sollen die Finanzmittelflüsse mit den Klimazielen in Einklang gebracht werden.
Hier ein paar Schlagworte zu unseren deutschen Klimazielen [2]:
► 2050 ist Deutschland weitgehend treibhausgasneutral
► 2030 mindestens 55 % weniger Treibhausgasemmisionen als 1990.
Diese Klimaziele werden als Sektorenziele auf die jeweiligen Wirtschaftszweige wie Verkehr, Industrie und Gebäudebeheizung heruntergebrochen. Strom wird für sehr viele Bereiche die Hauptrolle einnehmen. Aus diesem Grund ist zum einen die Sektorenkopplung (z. B. die Vernetzung von Stromerzeugung, Haushaltsstrom, Beheizung/Kühlung und E-Mobilität) unabdingbar, zum anderen die effiziente Erzeugung und Nutzung von Strom.
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der deutschen Stromerzeugung betrug 2020 über 50 %, die Windkraft hat mit 27 % den stärksten Anteil, gefolgt von Solarenergie mit 10,5 %. Im ersten Halbjahr 2021 ging der Anteil der erneuerbaren Energien auf 48 % zurück. Die Nettostromerzeugung von Kraftwerken zur öffentlichen Versorgung wird in Bild I -3 dargestellt. Aktuelle Zahlen können bei Energy-Charts.info abgerufen werden. Da der Gebäudebereich rund 30 % der Treibhausgasemissionen verursacht, können wir in diesem Sektor einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Die politische Aufgabe: 80 % Primärenergieeinsparung gegenüber 2008 im Gebäudebereich.
Die maximale Lösung: 100 % Primärenergieeinsparung mit einer Kompressionswärmepumpe, betrieben mit erneuerbarem Strom.


Die Politik motiviert uns, freiwillig etwas zu tun, und stellt hohe Fördermittel bereit. Zudem werden durch die seit dem 1. Januar 2021 gültige CO2-Steuer [4] Heizöl und Erdgas bis 2025 staatlich schrittweise verteuert (Bild I‑4). Dadurch wird ein langsam ansteigender Druck zu Investitionen in Richtung energetischer Sanierung der Gebäudehülle und effizienter, regenerativer Anlagentechnik aufgebaut. Ande- rerseits werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen verschärft, wie das nahende Verbot von Öl- und Erdgasfeuerungen zeigt.
Wärmepumpenmarkt
Mit einem Absatz von insgesamt 120.000 Heizungswärmepumpen in 2020 macht die Wärmepumpe mittlerweile über 14 % am Gesamtmarkt der Wärmeerzeuger [5] aus (Bild I‑5).

Nach wie vor dominieren Luftwärmepumpen die Tendenz des Marktes: In diesem Segment wurden 2020 insgesamt ca. 95.000 Geräte verkauft, davon 39.000 Stück Splitwärmepumpen und 56.000 Monoblockmaschinen.
Erdgekoppelte Systeme (inklusive Grundwasserwärmepumpen) wurden ca. 25.000 Stück verkauft und bewegen sich seit Jahren seitwärts. Luftwärme- pumpen machten somit ca. 80 % des Gesamtabsatzes aus, Erdwärmepumpen und sonstige liegen bei ca. 20 % (Bild I‑6).

Die Luftwärmepumpe ist der Wachstumsmarkt. Insgesamt sind in Deutschland nun über eine Million Heizungswärmepumpen installiert.
Aufgrund der Verkaufszahlen werden wir uns in den folgenden Beiträgen (Auslegung, Planung, Betrieb) auf die drei signifikanten Wärmequellen Luft, oberflächennahe Geothermie und Grundwasser konzentrieren.
Unser Ansporn ist, dass Anlagen- und Heizungsbauer sowie Elektroinstallateure die Wärmepumpentechnik zukünftig besser verstehen als Öl- und Gaskessel. Diese Technik soll keine Blackbox mehr darstellen. Dadurch tragen wir unseren Teil dazu bei, Ängste und Unkenntnis abzubauen, was den Einsatz von Wärmepumpentechnik blockieren bzw. verlangsamen kann.
Nach meiner Meinung wird es in den nächsten Jahren eine rasante Marktentwicklung auf dem Wärmepumpenmarkt geben. Je früher und besser man mit dieser Technik vertraut ist, umso größer ist der Wettbewerbsvorteil gegenüber den konservativen Ölkesselverbauern (Typ „das haben wir schon immer so gemacht.“). Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Um die Kenntnisse zu verfeinern, auszubauen und zu erweitern, empfehlen wir die Teilnahme an einem unserer Seminare, denn permanente Fortbildung ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen Erfolg.
Wen ihr mehr über den aktuellen Wärmepumpenmarkt 2024 erfahren möchtet, dem empfehle ich die Seite vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. Hier findet ihr Informationen zu den Absatzzahlen, den Marktdaten und Statistiken. Bei der Baufertigstellung neuer Wohngebäude wurde 2023 zu 72,8% eine Wärmepumpe eingesetzt.
Fazit:
Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt, mit einer Vision, einem Ziel, welches du unbedingt erreichen willst. Wir wollen die Erde lebenswerter gestalten für unsere Kinder und Mitmenschen – selbstverständlich auch komfortabler und friedlicher. Wir nehmen dich nun mit auf unsere Wärmepumpen-Reise. Also Ärmel hoch und anpacken! Denn richtig geplant und betrieben, lassen sich mit einer Wärmepumpe nicht nur CO2, sondern auch Energiekosten einsparen.
Let’s pump the heat!